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Wesentlichem verlorengegangen       re methodische Ansätze vorgestellt   „Das vorliegende Buch ist keine
        ist.“ Auch damit setzt sich das vor-  und immer wieder anhand von       starre Darlegung eines in sich ge-

        liegende Buch auseinander.          konkreten Fallbeispielen erläutert.  schlossenen Systems. Vielmehr ist
        - Und schließlich ist Spiritualität   Das Buch beschreibt jedoch nicht   es als Zwischenbilanz eines jahr-
        als eine allgemein menschliche      nur Chancen und Möglichkeiten       zehntelangen Diskurses mit vielen
        Thematik in den letzten Jahren      einer christlichen Sozialen Arbeit,   Fachkollegen und -kolleginnen zu
        zunehmend in den psychosozi-        sondern stellt sich auch einer kriti-  sehen und lädt seinerseits dazu ein,
        alen Arbeitsfeldern als Ressource   schen Selbst- und Fremdreflexion.   weiterzudenken, auszuprobieren
        entdeckt worden. Die christliche    So wird im Kapitel „Fallen und      und mit Klientinnen und Klien-
        Soziale Arbeit versucht, diese Res-  Risiken einer christlichen Sozia-  ten und Fachpersonen in einen
        source anhand entsprechender        len Arbeit“ auf mögliche Missver-   gemeinsamen Lernprozess zu tre-

        Handlungstheorien und Metho-        ständnisse und Betriebsblindhei-    ten.“
        den für die sozialpädagogische      ten hingewiesen.                    Dazu möchten wir als icp alle In-
        Praxis nutzbar zu machen.           Im Sinne eines abschließenden       teressierten einladen und ermuti-
        Der Autor hofft, mit diesen Be-     Resümees schließe ich mich den      gen!
        gründungen einer explizit christ-   Gedanken von Friedemann Als-
        lichen Sozialen Arbeit zum Lesen    dorf (IGNIS), Stiftungsrat des icp,
        und Nachdenken anzuregen.           an, der in der Einleitung schreibt:



        Das Buch ist in zwei Teile geglie-
        dert: In einem ersten Teil führt
        Mahler grundlegende Gedanken
        zu einer Konzeption der christli-
        chen Sozialen Arbeit aus. Dabei
        wird zunächst geklärt, was denn
        das „Christliche“ in einer christli-
        chen Sozialen Arbeit ist. „Darun-
        ter wird eine spezifische Art und

        Weise  verstanden, Weltanschau-
        ung und Glauben in ein wissen-
        schaftliches Denken einzubezie-
        hen. „Mahler orientiert sich dabei
        am jüdisch-christlichen Grund-
        motiv Schöpfung – Bruch – Er-
        lösung, das ausführlich erläutert

        wird. Durch das ganze Buch hin-
        durch wird immer wieder aufge-
        zeigt, wie dieses Grundmotiv sich
        in verschiedenen theoretischen
        und praktischen Bereichen der
        Sozialen Arbeit auswirken kann.
        In einem zweiten, eher praxisori-
        entierten Teil werden insbesonde-




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