Page 63 - Gehaltvoll 6.1
P. 63
Wesentlichem verlorengegangen re methodische Ansätze vorgestellt „Das vorliegende Buch ist keine
ist.“ Auch damit setzt sich das vor- und immer wieder anhand von starre Darlegung eines in sich ge-
liegende Buch auseinander. konkreten Fallbeispielen erläutert. schlossenen Systems. Vielmehr ist
- Und schließlich ist Spiritualität Das Buch beschreibt jedoch nicht es als Zwischenbilanz eines jahr-
als eine allgemein menschliche nur Chancen und Möglichkeiten zehntelangen Diskurses mit vielen
Thematik in den letzten Jahren einer christlichen Sozialen Arbeit, Fachkollegen und -kolleginnen zu
zunehmend in den psychosozi- sondern stellt sich auch einer kriti- sehen und lädt seinerseits dazu ein,
alen Arbeitsfeldern als Ressource schen Selbst- und Fremdreflexion. weiterzudenken, auszuprobieren
entdeckt worden. Die christliche So wird im Kapitel „Fallen und und mit Klientinnen und Klien-
Soziale Arbeit versucht, diese Res- Risiken einer christlichen Sozia- ten und Fachpersonen in einen
source anhand entsprechender len Arbeit“ auf mögliche Missver- gemeinsamen Lernprozess zu tre-
Handlungstheorien und Metho- ständnisse und Betriebsblindhei- ten.“
den für die sozialpädagogische ten hingewiesen. Dazu möchten wir als icp alle In-
Praxis nutzbar zu machen. Im Sinne eines abschließenden teressierten einladen und ermuti-
Der Autor hofft, mit diesen Be- Resümees schließe ich mich den gen!
gründungen einer explizit christ- Gedanken von Friedemann Als-
lichen Sozialen Arbeit zum Lesen dorf (IGNIS), Stiftungsrat des icp,
und Nachdenken anzuregen. an, der in der Einleitung schreibt:
Das Buch ist in zwei Teile geglie-
dert: In einem ersten Teil führt
Mahler grundlegende Gedanken
zu einer Konzeption der christli-
chen Sozialen Arbeit aus. Dabei
wird zunächst geklärt, was denn
das „Christliche“ in einer christli-
chen Sozialen Arbeit ist. „Darun-
ter wird eine spezifische Art und
Weise verstanden, Weltanschau-
ung und Glauben in ein wissen-
schaftliches Denken einzubezie-
hen. „Mahler orientiert sich dabei
am jüdisch-christlichen Grund-
motiv Schöpfung – Bruch – Er-
lösung, das ausführlich erläutert
wird. Durch das ganze Buch hin-
durch wird immer wieder aufge-
zeigt, wie dieses Grundmotiv sich
in verschiedenen theoretischen
und praktischen Bereichen der
Sozialen Arbeit auswirken kann.
In einem zweiten, eher praxisori-
entierten Teil werden insbesonde-
63